Nach den Dreharbeiten galt es, meine Vision von einem orchestralen Klang für die großartigen Bilder für diesen Film zu verwirklichen. Rainer Quade, der Komponist, mit dem ich schon bei einer anderen großen Kinoproduktionen zusammen gearbeitet hatte, wollte eine Musik komponieren, die ihren ganz eigenen Beitrag zu dem Film erfüllt: Eine Musik, die die emotionale Ebene des Films unterstützt, die die Gefühle des Zuschauers anspricht. Musik soll, so waren wir uns einig, begleiten, intensivieren und das erzählen, was schwer fällt in Worte zu fassen. Nun, aus meiner Sicht hat Rainer Quade in gemeinsamer Arbeit kongenial die Essenz des Films in Harmonie und Klang verwandelt. Dabei hat er auf einen Gassenhauer des Bergbaus zurückgegriffen und das „Glück Auf – Thema“ so dramatisiert, dass die Musik jene Berührung bewirkt, die man sich als Regisseur so sehnlichst wünscht.

Das Problem für Filmproduzenten ist heute, dass Filmmusik in der Regel nicht teuer sein darf und mehr oder weniger mit digitalen Geräten (Synthesizern, Samplern und viel Technik) günstig produziert wird. Tonaufnahmen und die Tonqualität eines ganzen Orchesters ist heute in der Regel für Filmproduzenten bei den engen Budgets unbezahlbar und kommt sogar in der deutschen Spielfilmproduktion nicht mehr oft vor. Wir waren jedoch der Meinung, dass die hohe Qualität und Differenziertheit eines Orchesterklangsgerade für diesen letzten großen Film zum deutschen Steinkohlebergbau wünschenswert wäre. Schließlich, so wird es wohl sein, wird das der letzte große Film zum deutschen Steinkohlenbergbau sein. Wir haben die RAG davon überzeugen können und danken dafür, dass das Unternehmen im Rahmen des Projekts „Glück Auf Zukunft“ eine Orchesteraufnahme mit den Bochumer Symphonikern in ihrem neuen Konzerthaus in
Bochum ermöglichte. Ein Ruhrgebietsorchester für einen Ruhrgebietsfilm über die Geschichte des Bergbaus, das ist geradezu eine wunderbare Fügung. Und besonders schön ist es, dass Teile dieser Filmmusikaufnahmen auf einer CD Berücksichtigung finden sollen, die die landläufige Musik der Bergleute über die Zeiten hinweg sichern und bewahren soll.

Ein Traum für mich als Produzent und Regisseur wurde wahr, denn jeder gestandene Filmmacher schwärmt davon, komponierte Orchestermusik für seinen Film aufnehmen zu können. „Wenn man alleine träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist das der Anfang einer neuen Wirklichkeit.” Diesen schönen Satz sagte Thomas Jorberg, Vorstand der Stiftung Bochumer Symphonie zur Eröffnung des neuen Konzerthauses in Bochum. Diesen Worten schließe ich mich an und sehe all die aktiven Menschen vor meinem inneren Auge, die die Musikproduktion überhaupt erst ermöglichten. Ihnen allen gilt mein Dank, sie haben unseren Traum befördert und zur Reife gebracht. Dass die Musik im neuen Konzerthaus für Bochum eingespielt werden konnte, war ein besonderes Ereignis. Schon der so formidable erhaltene sakrale Charakter der alten Marienkirche stimmt einen beim Eintritt in das Haus auf das Musikereignis im benachbarten Konzertsaal ein.